Workshop | Schulveranstaltungen
Der Raub
Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg , Hühnerposten 1, 20097 Hamburg
kostenlos
Enteignung und Vertreibung der jüdischen Geschäftsleute am Neuen Wall in Hamburg
Der Neue Wall in Hamburg ist vielen bekannt als eine der Straßen mit den luxuriösesten Geschäften, die die Innenstadt zu bieten hat. Menschen aus der ganzen Welt schlendern in ihrer Freizeit an den Schaufenstern entlang und bestaunen das Angebot. Doch was sich hinter der glitzernden Oberfläche des Neuen Walls an Geschichte verbirgt, welche Verbrechen auf dieser Straße vor aller Augen und hinter den Fassaden vor bald 90 Jahren begangen wurden, ist in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Bis 1938/39 gab es noch mehr als 40 Geschäfte jüdischer Inhaber – Ende 1939 kein einziges mehr.
In diesem Workshop lernen die Schüler:innen etwas über die unbekannte Geschichte der Straße, ihrer Häuser und den Prozess der Enteignung durch die Nationalsozialisten. Sie kommen in Kontakt mit den persönlichen Geschichten der enteigneten Unternehmer:innen und werden selbst aktiv: Wie sollten die heutigen Eigentümer mit der Geschichte ihres Hauses umgehen? Wie könnte im öffentlichen Raum an die jüdischen Besitzer, an die Enteignung erinnert werden? Wie kann man Geschichte in dieser Straße erlebbar machen?
Ein Workshop mit Cord Aschenbrenner, Autor des Buches „Der Raub“, Jörg Herrmann, Akademie der Nordkirche, Ruben Herzberg, Schulleiter i.R. und ehem. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und Johanna Jöhnck, LI.
Di 29.04.25
10:00 – 12:30 Uhr
Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg
Hühnerposten 1
20097 Hamburg
kostenlos
Diskussion/Gespräch | Vortrag/Lesung
Der Bunker Heiligengeistfeld als Gedenkort – eine historische Einordnung
Grüner Bunker, Veranstaltungsraum, Level 4
Anmeldung hier (bitte die Veranstaltung nennen)
Als eines der letzten baulichen Relikte des Nationalsozialismus in Hamburg erinnert der monumentale, denkmalgeschützte Hochbunker auf dem Heiligengeistfeld in St. Pauli an die Schrecken von Diktatur, Terror und Krieg. Zusammen mit dem 1973/74 abgerissenen Bunker an der Budapester Straße bildete er die 1942/43 erbaute militärische Luftabwehranlage „Flakturm IV“. Im Mai 2017 unterzeichneten Thomas Matzen, seit 1993 Erbpächter des Bunkers, und die Stadt Hamburg den „städtebaulichen Vertrag zur Aufstockung des Hochbunkers Feldstraße“. Darin vereinbarten sie auch die Errichtung eines sogenannten „Gedenkraums“, der auf die „besondere Geschichte des Gebäudes, insbesondere zum Bombenkrieg während des Zweiten Weltkriegs“, eingehen soll.
Der Verein Hilldegarden e.V. entwickelte 2022 gemeinsam mit der Agentur gwf-Ausstellungen ein umfassendes Konzept für einen Informations- und Erinnerungsort, der an verschiedenen Stationen im und am Flakturm die Geschichte des Kriegsbauwerks und seiner vielfältigen Nachkriegsnutzung aufbereiten soll und einen Gedenkort integriert.
Wie kann ein solches Gedenken konkret aussehen und gelingen? Wem und was soll dort gedacht werden? Und wie entwickelte sich der Bunker in der öffentlichen Wahrnehmung nach 1945 von einem „Schandfleck“ zu einem Denkmal und neuerdings zu einem „Wahrzeichen“ Hamburgs?
Vor der Diskussion dieser Fragen gibt der Historiker Dirk Lau einen Überblick über die mehr als 80-jährige Geschichte eines Hamburger Monuments.
Von ihm erscheint demnächst das vom St. Pauli-Archiv e.V. herausgegebene Buch „Vom Flakturm IV zum Grünen Bunker. Die Geschichte eines Hamburger Monuments 1942 bis 2024“, 320 S., schaff-verlag.de, ISBN 978-3-944405773.
Moderation: Prof. Dr. Anita Engels (Hilldegarden e.V.)
Veranstalter

Di 29.04.25
19:00 Uhr
Grüner Bunker
Veranstaltungsraum, Level 4
Anmeldung hier (bitte die Veranstaltung nennen)
Ausstellung
Duhovi upora, Widerstandsgeister, Spirits of Resistance
HyCP Veddel Space , Sieldeich 36, 20539 Hamburg
Ein kollaboratives, transnationales Ausstellungsprojekt zwischen Künstler:innen und Kulturarbeiter:innen aus Hamburg, dem Museums Peršmanhof und Studierenden der HFBK.
Das Museum Peršmanhof ist sowohl ein Erinnerungs- als auch ein Lernort, an dem die Geschichte des Kärntner-Slowenischen Partisan:innenwiderstands künstlerisch-forschend vermittelt wird. Sein besonderer Standort in den Karawanken reiht sich in eine historisch bedeutsame Gegend ein, in der nach der Machtübernahme der Nazis 1938 Slowen:innen, Jüd:innen und weitere marginalisierte Gruppen in Konzentrationslager verschleppt und durch Zwangsarbeit ausgebeutet wurden. Der Widerstand der slowenischen Bevölkerung ist bis heute eine Geschichte, die in der hegemonialen Erzählung Österreichs weitgehend verdrängt und unterdrückt wird. Spuren der Täter:innen-Opfer-Umkehr finden sich in Form von Gedenkorten, Monumenten bis in den Geschichtsunterricht.
Transgenerationale Weitergabe von Erinnerung, Trauma und Widerstand sind in Kärnten/Koroška wichtige Praxen, die wir multimedial künstlerisch verarbeiten.
Mit: Eda Aslan, Markus Gönitzer, Lennart Häusser, Zdravko Haderlap, Sophia Leitenmayer, Elsa Logar, Julia Stolba, Danna Rausch, Leonie Wahler, Stefan Wahler
Ausstellung: 30.04.–03.05.2025
Finissage: Samstag, 03.05.2025
Diskussion/Gespräch | Schulveranstaltungen
Erzählcafé „Familiengeschichten aus der NS-Zeit“
Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg , Hühnerposten 1, 20097 Hamburg
kostenlos - Anmeldung hier
Erinnerungen und Familiengeschichten im persönlichen Gespräch erfahren
In diesem Erzählcafé treffen Schülerinnen und Schüler Menschen mit berührenden Familiengeschichten, die einen direkten Bezug zur NS-Zeit haben. Sie kommen aus jüdischen Familien, Familien mit NS-Tätern oder haben Familienmitglieder, die während der NS-Zeit im Widerstand gegen die Nazis waren. In kleinen Gruppen können Gespräche geführt und von den Schülerinnen und Schülern Fragen gestellt werden.
In der Coronazeit entstanden zum Thema „Familiengeschichten aus der NS-Zeit“ bewegende Interviews von Hamburger Schüler:innen mit der Zeitzeugin Esther Bejarano und Angehörigen der 2., 3. und 4. Generation. Die Interviews sind auf Youtube abrufbar und eignen sich für die Einbindung in den Unterricht. Mit einer Länge von jeweils 10-15 Minuten können die unterschiedlichen Familienbiografien der Angehörigen aus jüdischen Familien, Verfolgten und Widerständlern sowie Familien von NS-Tätern miteinander verglichen und diskutiert werden: Wie wirkt sich die Geschichte der eigenen Familie auf die Gesprächspartner:innen bis heute aus?
Die Interviews sind hier anzusehen.
Veranstalter

Mi 30.04.25
10:00 – 12:00 Uhr
Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg
Hühnerposten 1
20097 Hamburg
kostenlos - Anmeldung hier
Rundgang
Rundgang zu Gedenkstätten und Stolpersteinen in Sankt Georg
Mariendom , Am Mariendom 1, 20099 Hamburg
kostenlos
Die Geschichtswerkstatt Sankt Georg bietet einen Rundgang zu exemplarischen Gedenkstätten und einigen der über 150 Stolpersteine im Stadtteil an, vorgesehene Dauer ca. eineinhalb Stunden. Der Rundgang ist barrierefrei und kostenfrei.
Treffpunkt: Mariendom
Mi 30.04.25
17:00 – 18:30 Uhr
Mariendom
Am Mariendom 1
20099 Hamburg
kostenlos
Führung
Ausverkauft! Historische Stadtteilführung: Der FC St. Pauli im Nationalsozialismus
FC St. Pauli Museum FC St. Pauli Museum (in der Gegengerade des Millerntor-Stadions), Heiligengeistfeld 1, 20359 Hamburg
ab 5,00 €, Tickets hier
Der FC St. Pauli im Nationalsozialismus
Spurensuche auf St. Pauli und in der Neustadt. Der historische Rundgang führt vom Heiligengeistfeld, dem Geburtsort des Fußballs auf St. Pauli, durch die Neustadt zu Orten des Unrechts, des Naziterrors und des Widerstands. Wie verhielt sich der FC St. Pauli während der Zeit des Nationalsozialismus, und welche Rolle spielten seine Mitglieder? Auf unserem Weg durch St. Pauli und die Neustadt nähern wir uns verschiedenen Biografien und zeigen unterschiedliche Formen der Aufarbeitung der Geschichte im Stadtteil auf.
Veranstalter
Mi 30.04.25
18:00 – 20:30 Uhr
FC St. Pauli Museum FC St. Pauli Museum (in der Gegengerade des Millerntor-Stadions)
Heiligengeistfeld 1
20359 Hamburg
ab 5,00 €, Tickets hier
Diskussion/Gespräch
Raub und Restitution am Neuen Wall?
Ausgangspunkt ist das unlängst erschienene Buch "Der Raub. Enteignung und Verdrängung der jüdischen Geschäftsleute am Neuen Wall in Hamburg", das der Historiker und Journalist Cord Aschenbrenner im Auftrag der Evangelischen Akademie der Nordkirche recherchiert und geschrieben hat. Im Mittelpunkt steht an diesem Abend die Frage, in welchem Umfang Überlebende und deren Nachfahren entschädigt wurden. Auf welcher rechtlichen Basis geschah dies und wie liefen die Wiedergutmachungsverfahren ab? Welche Rolle spielten die Hamburger Finanzbeamten und die Sachbearbeiter und Dezernenten im Amt für Wiedergutmachung? Und wie verhielten sich die Profiteure?
Diese Fragen erörtern Cord Aschenbrenner, Dr. Jaromir Balcar, der mit Lennart Onken die Ausstellung "Ausgeraubt vor der Deportation. NS-Verfolgte im Focus der Hamburger Finanzverwaltung" erarbeitet hat, und Dr. Sina Sauer, die als Kulturwissenschaftlerin über die Entschädigungspraxis nach dem Krieg gearbeitet hat.
Die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen wird gefördert durch das Hamburger Programm "Verborgene Potenziale - Gemeinschaftliche Entwicklung der Nutzungsvielfalt für eine lebendige und resiliente Hamburger Innenstadt" durch das BMWSB.
Veranstalter
Kooperationspartner
Stimmen zur Befreiung
Kontakt: E-Mail oder +49 (0)40 468 98 040
Vor knapp 80 Jahren, am 8. Mai 1945 endete in Europa der Zweite Weltkrieg – ein Tag der Befreiung insbesondere für die Verfolgten des nationalsozialistischen Regimes. Anlässlich dieses Datums möchten die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen sowie das Mahnmal St. Nikolai mit einer hamburgweiten Aktion die Stimmen derer in die Öffentlichkeit tragen, die vom NS-Regime verfolgt wurden.
Damit diese Stimmen der Befreiten eine möglichst öffentlichkeitswirksame Verbreitung finden, freuen wir uns über eine vielfältige Beteiligung. Alle zivilgesellschaftlichen Akteur:innen (Vereine, Schulen, Kirchengemeinden, Initiativen, Jugend- und Kulturhäuser, Freundeskreise, etc.) sind aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Datum, Ort und Veranstaltungsform sind frei wählbar. Denkbar sind Lesungen oder künstlerische Interventionen an unterschiedlichsten öffentlichen Orten, sei es Orten der Verfolgung, Gedenkstätten, ehemaligen Wohnorten, Arbeitsplätzen oder Schulen von Verfolgten und vieles mehr.
Ihre Aktion kann auf dieser Website sichtbar platziert werden. Ihre Teilnahme an diesem Projekt trägt nicht nur dazu bei, diese wichtigen Geschichten lebendig zu halten, sondern sie setzt auch ein starkes Zeichen, dass uns die nationalsozialistische Vergangenheit noch heute bewegt und eine Auseinandersetzung mit ihr uns zum Handeln für die Demokratie und gegen Geschichtsrevisionismus auffordert.
Wir freuen uns sehr, wenn Sie Teil dieser Kampagne werden und uns damit unterstützen, die Stimmen der Befreiten in die Öffentlichkeit zu tragen. Für weitere Informationen, Eintragung einer Veranstaltung auf der Webseite sowie bei Interesse zum Erhalt eines Materialpakets mit Zeitzeug*innenberichte, Fotos, Zitaten etc. wenden Sie sich gern an die Kolleg*innen des Mahnmals St. Nikolai. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!
Veranstalter
Workshop
WER WAR DR. LEVY
Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen Honigfabrik, Industriestr. 125–131, 21107 Hamburg
kostenlos, Anmeldung hier
Zwei Erinnerungs-Workshops
Im Rahmen der jährlichen Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte bietet die Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg zwei Kreativ-Workshops an. Grundlage der Workshops sind unsere ersten Forschungsergebnisse des im letzten Jahr gestarteten Projektes für digitale und analoge Erinnerungsorte zu NS - Verfolgten. Dazu gehören Lebensläufe von Menschen, die in Wilhelmsburg für eine demokratische, offene Gesellschaft eintraten und die sich darüber hinaus für soziale Belange in ihrem Umfeld engagierten und dafür einen hohen Preis zahlen mussten. Einer von ihnen war Dr. Arthur Levy. Eine Frage kam bei unseren Recherchen immer wieder auf: Wie erzählt man die Biographie eines Menschen von dem es nur eine Akte oder kaum historische Fotos gibt?
In zwei Workshops machen wir uns anhand von Fragmenten aus dem Leben von Dr. Levy auf Spurensuche unserer eigenen Geschichte.
Zeichnend erinnern:
In diesem Workshop werden wir selber kreativ: Mit Stift oder Pinsel, mit Schere oder Collage gestalten wir eigene Bilder. Was bleibt eigentlich von uns als Mensch übrig, wenn wir unser eigenes Leben nur anhand von Akten nacherzählen müssten? Und wie sah Wilhelmsburg wohl vor 80 oder 90 Jahren aus? Dabei kann alles entstehen: Von der einfachen Strichmännchenzeichnung bis zur ausgearbeiteten Zeichnung, ein kleiner Comicstrip, eine wilde Fotocollage... der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und es geht uns mehr als um den kreativen und reflexiven Prozess als das tatsächliche Endprodukt. Der Workshop wird von der Illustratorin Sarah Gorf-Roloff (Studio Ranokel) geleitet. Er richtet sich an alle Interessierten, egal wie „gut“ sie zeichnen können oder nicht! Material wird gestellt, darf aber gerne auch nach eigenen Interessen mitgebracht werden.
Beispielillustration Sarah Gorf Roloff
Schreibend erinnern:
"Das Kind auf dem Foto könnte ich sein". In dem Workshop probieren wir das kreative Schreiben mithilfe von Übungen aus, um die erste Hürde zu überwinden, mit dem Schreiben anzufangen. Jeder und jede wählt ein historisches Foto aus dem Archiv der Geschichtswerkstatt aus. Wir versetzen uns in eine der abgebildeten oder fotografierenden Personen und greifen dabei auf eine eigene biographische Erinnerung zurück. So stellen wir einen Dialog mit einem Foto her, das vor ca. 100 Jahren hier in Wilhelmsburg aufgenommen wurde. Ziel des Workshops ist es, eine persönliche Erfahrung mit kreativem Schreiben zu machen und einen kurzen literarischen Text zu Papier zu bringen. Es sind keine Vorkenntnisse nötig - nur der Wunsch, schreibend eine eigene Erinnerung oder Lebenssituation zu reflektieren. Es ist möglich, in einer anderen Sprache zu schreiben oder Sprachen zu mischen, wenn Deutsch zur Kommunikation verstanden und gesprochen wird. Corinna Popp ist Literaturübersetzerin und beschäftigt sich mit dem Schreiben als Erinnerungsarbeit.
©Geschichtserkstatt Wilhelmsburg, Klassenfoto Ernst Levy

Do 01.05.25
14:00 – 18:00 Uhr
Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen Honigfabrik
Industriestr. 125–131
21107 Hamburg
kostenlos, Anmeldung hier