Diskussion/Gespräch | Gedenkfeier
Zeitzeugengespräch & Gedenken an die Kinder vom Bullenhuser Damm
Als Andra und Tatiana 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden, waren die beiden vier und sechs Jahre alt. Ihr Cousin Sergio war zuerst im selben Kinderblock untergebracht, wurde dann aber ins KZ Neuengamme bei Hamburg geschickt. Er ist eins der zwanzig ermordeten Kinder vom Bullenhuser Damm.
In Anwesenheit mit nach dem Krieg geborenen Angehörigen der Kinder vom Bullenhuser Damm, die aus verschiedenen Ländern kommen, sprechen die beiden über ihre Erinnerungen und ihre Wünsche für die Zukunft. Die Veranstaltung wird begleitet von Filmausschnitten über ihre Besuche in Auschwitz und Gedenkbeiträgen von Schülerinnen und Schülern zum 80. Todestag der zwanzig jüdischen Kinder.
Moderation: Ingo Zamperoni, NDR
Gast: Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
Veranstalter
Gedenkstätte Bullenhuser Damm ist geöffnet
Gedenkstätte Bullenhuser Damm , Bullenhuser Damm 92-94, 20539 Hamburg
Keine Anmeldung erforderlich
Im Anschluss an die Gedenkfeier im Thalia Theater besteht von 13 bis 18 Uhr die Möglichkeit, die Gedenkstätte Bullenhuser Damm zu besuchen.
Veranstalter
Do 24.04.25
13:00 – 18:00 Uhr
Gedenkstätte Bullenhuser Damm
Bullenhuser Damm 92-94
20539 Hamburg
Keine Anmeldung erforderlich
Gedenkfeier
Erinnerung an das jüdische Obdachlosen-Asyl im Münzviertel
Schultzweg/Ecke Norderstraße
Das Daniel-Wormser-Haus wurde 1910 für flüchtige jüdische Menschen aus dem zaristischen Russland gebaut auf ihrem Weg nach Amerika. Unter den Nazis wurde es das „Judenhaus“. Heute erinnert nichts mehr diese Einrichtung.
Mehr dazu auf dem Blog von Holger Artus

Workshop | Film
Schule am Bullenhuser Damm // Workshop und Filmraum
Gedenkstätte Bullenhuser Damm , Bullenhuser Damm 92-94, 20539 Hamburg
Programm
16:00 Uhr: Kartierungs-Workshop „Gedenkorte und Stadtentwicklung im Hamburger Osten“ (Hallo: e.V.)
18:30 Uhr: „Das Tribunal - Mord am Bullenhuser Damm“ von Lea Rosh / 148 min
Das Tribunal
1986 fand ein mehrtägiges Tribunal in der Gedenkstätte am Bullenhuser Damm statt. Das Tribunal war besetzt mit Juristen aus den verschiedenen Ländern, aus denen die 20 ermordeten Kinder und Erwachsenen kamen. Den Vorsitz hatte der ehemalige Verfassungsrichter Martin Hirsch. Ziel des Tribunals war es aufzuklären, warum einer der Hauptverdächtigen für den Kindermord, Arnold Strippel, nicht vor Gericht gestellt wurde. Das Tribunal sollte und wollte kein «Ersatzgericht» sein. Untersucht wurden die juristischen Hintergründe der langjährigen Untätigkeit der bundesdeutschen Justiz bei Naziverbrechern. In der Verhandlung wurden Auszüge aus den Protokollen des „Curiohaus-Prozesses“ von 1946 verlesen und Zeugen, Angehörige sowie Sachverständige angehört. Nach Ansicht der Juristen war die zeitliche Verzögerung durch nichts zu entschuldigen, aber exemplarisch für die Behandlung von Naziverbrechern durch die bundesdeutsche Justiz. Lea Rosh drehte darüber den Dokumentarfilm „Das Tribunal – Mord am Bullenhuser Damm“, der 1987 auf der Berlinale gezeigt und auch im Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Salon und Filmraum
Das Gebäude in Rothenburgsort, das 1944/45 als Außenlager des KZ-Neuengamme diente, ist heute in Teilen eine Gedenkstätte, die v.a. an die dort kurz vor Kriegsende von der SS ermordeten 20 jüdischen Kinder und 28 Erwachsenen erinnert. Abgesehen von einer Kita sind weite Flächen des Hauses jedoch seit Jahrzehnten ungenutzt. Für vier Tage aktivieren wir diesen Leerstand als einen Raum zum Reden, Zuhören und Filme schauen – samt einer Ausstellung zum Spannungsfeld „Gedenkorte und Stadtentwicklung“.
Der aktuelle Rechtsruck mit seinen west- und ostdeutschen Ausprägungen verschiebt die gesellschaftlichen Aufmerksamkeitsökonomien in einer Weise, dass ohnehin marginalisierte Gruppen gegeneinander ausgespielt werden. Und das alles geschieht innerhalb des Kontextes neoliberaler Stadtentwicklung, in denen Räume des Austauschs eher weniger als mehr werden und Gedenkorte in erster Linie über Besucher*innenzahlen bewertet und als Tourismusziele geratet werden. Gedenkorte sind erkämpfte Räume. Erkämpft von betroffenen Communities, Initiativen, Angehörigenverbänden und Allys für die “Gesellschaft”, die Allgemeinheit, in langwierigen Prozessen. Die Frage nach der Notwendigkeit und der Ausgestaltung von Erinnerungsorten muss stets am konkreten Ort aktualisiert werden. Die Debatte über eine künftige, darüber hinausgehende Nutzungsform, die Zugänglichkeit und historische Bedeutung des Ortes mit einbezieht, gilt es im Kontakt miteinander zu führen.
Lasst uns gemeinsam darüber nachdenken, wie gemeinwohlorientierte, soziokulturelle und stadtteilbezogene Zukünfte im Spiegel der Vergangenheit projiziert werden können.
Mehr Informationen hier
Veranstalter

Do 24.04.25
17:00 Uhr
Gedenkstätte Bullenhuser Damm
Bullenhuser Damm 92-94
20539 Hamburg
Workshop
ZeilenART der Offenheit
Bei MIT2WO “ZeilenART“ beschäftigen wir uns diesmal mit der Biografie von Ester Bejarano, die den Holocaust überlebt hat. Jeder Gast arbeitet mit dem Buch und mit dem Abschnitt und überlegt, was ihn besonders bewegt.
Wir wollen mit humanistischen und philosophischen Ansätzen versuchen zu verstehen, welche Möglichkeiten es für Humanismus in der heutigen Gesellschaft gibt und wie wir Hoffnung dadurch erfahren? Und mit diesen Gedanken schreiben wir Ester Bejarano, auch wenn sie nicht mehr unter uns ist, einen Brief oder Gedichte oder Musik oder zeichnen Bilder, mit dem Gedanken, was wir aus der Offenheit lernen können, um Mensch zu bleiben. Zu Haus arbeitet jeder Gast an seinem Projekt weiter. Und für die Kinder gibt es die Aufgabe, sich mit den vielfältigen Möglichkeiten zu beschäftigen, das Thema Offenheit darzustellen.
Bitte beachten Sie die begrenzte Teilnehmerzahl.
Kooperation mit dem Verlag Dölling und Galitz aus Hamburg.
Veranstalter
Ein multimediales Projekt zur Gegenwartsrelevanz von Familiengeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs.
Die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs prägt Menschen überall auf der Welt. Mit dem Workshop #WaswillstDutun? möchten wir Schüler*innen ermutigen, mit der eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen und den Austausch mit anderen zu suchen. Auch wollen wir sie darin bestärken, sich aktiv an der Gestaltung des Zusammenlebens in
unserer Gesellschaft zu beteiligen.
#WaswillstDutun? setzt auf den Prozess des Sich-Begegnens und des Kennenlernens anderer Perspektiven. Denn der Austausch mit anderen kann helfen, die eigenen Gedanken und Emotionen zu ordnen. Neue Perspektiven kennenzulernen kann es erleichtern, die eigene zu reflektieren.



Veranstalter
Diskussion/Gespräch | Film
Widerstand // Filmraum und Gespräch
Gedenkstätte Bullenhuser Damm , Bullenhuser Damm 92-94, 20539 Hamburg
kostenlos
Programm:
17:00 Uhr: "Dann vergesse ich alles” von Daniel Poštrak u.a. / 15 min // PREMIERE mit Gästen
17:45 Uhr: “Mirjam - Leben mit Mauthausen” von Allegra Schneider u.a. / 37 min
19:00 Uhr: “Wir dürfen es nicht vergessen” von Thorsten Wagner / 74 min
21:00 Uhr: “Nelly & Nadine “ von Magnus Gertten / 92 min
Dann vergesse ich alles
Aufgereiht treiben die Fahrzeugkarosserien langsam durch eine Industriehalle. Von Hand schleift Ali Rıza Ceylan hier Lackierfehler. Seit mehr als 40 Jahren arbeitet er bei Ford am Fließband. In den Pausen zieht er sich zurück. An einem Tisch, abseits des Produktionstrubels, sitzt Ali Rıza und lässt im Schein einer Neonröhre auf den Resten der Schleifpapiere Kunstwerke entstehen. „Malen tut mir gut“ sagt er. Selbst seine Erfahrung als Überlebender von rassistischem Terror tritt dann in den Hintergrund. Ali Rızas Bilder entstehen nicht für das große Publikum und finden überraschend doch ihren Platz in einem großen Museum. „Dann vergesse ich alles“ ist ein Film über den durch rassistische Gewalt verursachten Schmerz, die Widerstandskraft durch Kunst und nicht zuletzt, die Geschichte einer späten Anerkennung.

Mirjam - Leben mit Mauthausen
Mirjam Ohringer wurde 1924 geboren. Schon als Kind unterstützte sie mit ihren Eltern Untergetauchte, die aus Deutschland in die Niederlande flohen. Als die Niederlande von den Deutschen besetzt werden ist sie 16 Jahre alt und im kommunistischen Milieu aktiv, z.B. bei der Verbreitung der kommunistischen Parteizeitung „Wahrheit“. Im Jahr 1942 musste sie untertauchen, weshalb sie den Krieg überlebte.
1982 fuhr sie zum ersten Mal nach Mauthausen, wo ihr Verlobter Ernst Josef Prager ermordet worden war. Sie wurde zum Gründungsmitglied des Niederländischen Mauthausen-Komitees, dessen Vorsitzende sie zuletzt auch war. Am Ende ihres Lebens erzählt sie vom antifaschistischen Widerstand und den Verlusten, die bis heute wirken.
Trailer: hier


Wir dürfen es nicht vergessen
Der Dokumentarfilm porträtiert die Hamburgerin Antje Kosemund, die 1928 geboren wurde und in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen ist.
Ihr Vater wurde im Mai 1933 durch die Gestapo verhaftet, ihre Mutter starb früh und ihre Schwester Irma fiel dem »Euthanasie«-Mordprogramm der Nazis zum Opfer. Im Gespräch mit ihr erscheinen Menschen, Orte, Straßen und Gebäude. Sie alle erzählen ihre Geschichte vom kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und von einer Spur im Vernichtungsprogramm der Aktion T4, die bis nach Wien führt. Antje Kosemunds Erinnerungen sind Zeugnis eines widerständigen Lebens und ein Dokument gegen das Vergessen.
Trailer: hier


Nelly & Nadine
Der Film erzählt die unglaubliche Geschichte zweier Frauen, die sich in einem Konzentrationslager ineinander verlieben. Die belgische Opernsängerin Nelly Mousset-Vos und die chinesische Widerstandskämpferin Nadine Hwang lernen sich Heiligabend 1944 im KZ Ravensbrück kennen, wo beide Gefangene sind. Kurz vor Kriegsende werden sie getrennt, finden sich wieder, ziehen nach Venezuela, um dort ihre Liebe frei leben zu können. Viele Jahre lang wurde Nellys und Nadines bemerkenswerte Liebesgeschichte geheim gehalten, sogar vor engsten Familienmitgliedern. Jetzt hat Nellys Enkelin Sylvie das Privatarchiv des Liebespaars geöffnet. Magnus Gertten berührender Dokumentarfilm erzählt anhand von Nellys Tagebuch und Fotos, Liebesbriefen und Filmrollen eine bemerkenswerte Geschichte über den Horror des Krieges, gut gehütete Familiengeheimnisse und die Liebe gegen alle Widerstände. Der Film wurde bei der BERLINALE mit dem Teddy Award ausgezeichnet, die höchste Ehrung für einen LGBTQ+ Film.
Trailer: hier


Salon und Filmraum:
Das Gebäude in Rothenburgsort, das 1944/45 als Außenlager des KZ-Neuengamme diente, ist heute in Teilen eine Gedenkstätte, die v.a. an die dort kurz vor Kriegsende von der SS ermordeten 20 jüdischen Kinder und 28 Erwachsenen erinnert. Abgesehen von einer Kita sind weite Flächen des Hauses jedoch seit Jahrzehnten ungenutzt. Für vier Tage aktivieren wir diesen Leerstand als einen Raum zum Reden, Zuhören und Filme schauen – samt einer Ausstellung zum Spannungsfeld „Gedenkorte und Stadtentwicklung“.
Der aktuelle Rechtsruck mit seinen west- und ostdeutschen Ausprägungen verschiebt die gesellschaftlichen Aufmerksamkeitsökonomien in einer Weise, dass ohnehin marginalisierte Gruppen gegeneinander ausgespielt werden. Und das alles geschieht innerhalb des Kontextes neoliberaler Stadtentwicklung, in denen Räume des Austauschs eher weniger als mehr werden und Gedenkorte in erster Linie über Besucher*innenzahlen bewertet und als Tourismusziele geratet werden. Gedenkorte sind erkämpfte Räume. Erkämpft von betroffenen Communities, Initiativen, Angehörigenverbänden und Allys für die “Gesellschaft”, die Allgemeinheit, in langwierigen Prozessen. Die Frage nach der Notwendigkeit und der Ausgestaltung von Erinnerungsorten muss stets am konkreten Ort aktualisiert werden. Die Debatte über eine künftige, darüber hinausgehende Nutzungsform, die Zugänglichkeit und historische Bedeutung des Ortes mit einbezieht, gilt es im Kontakt miteinander zu führen.
Lasst uns gemeinsam darüber nachdenken, wie gemeinwohlorientierte, soziokulturelle und stadtteilbezogene Zukünfte im Spiegel der Vergangenheit projiziert werden können.
Mehr Informationen hier
Veranstalter

Fr 25.04.25
17:00 Uhr
Gedenkstätte Bullenhuser Damm
Bullenhuser Damm 92-94
20539 Hamburg
kostenlos
Musik/Konzert
La Cumpaneia
Teehaus Große Wallanlagen, Holstenwall 30, 20355 Hamburg
Displaced Persons: Von der überlebenswichtigen Kraft der Kultur
Ein Abend zur Erinnerung an die Displaced Persons. Displaced: das bedeutet so viel wie „verstellt“, „am falschen Platz“. Damit waren bei Kriegsende schätzungsweise 10-12 Millionen Menschen gemeint: vor allem nichtdeutsche Überlebende der Konzentrationslager, ehemalige Zwangs- und Zivilarbeiter*innen, Flüchtlinge, deutsche Verfolgte des NS-Regimes. Viele hatten den nationalsozialistischen Terror nur knapp überlebt, waren krank und bedürftig. Untergebracht wurden sie vorübergehend in DP- Camps der drei westlichen Besatzungszonen, aber auch in anderen Ländern wie Österreich, Italien oder Norwegen. Die DPs sollten repatriiert werden, in ihre Heimatländer zurückkehren - oder emigrieren, in einem anderen Land neu beginnen. Ein jahrelanger, oft entbehrungsreicher und gewaltvoller Prozess – manche Lager existierten bis Ende der 1950er Jahre. Hingegen gab es keine in der sowjetischen Besatzungszone, da die Regierung beschlossen hatte, alle Bürger*innen bei Kriegsende ausnahmslos zu repatriieren, also unabhängig von individuellen Wünschen und zwangsweise.
Wir fragen: welche Rolle spielte Kultur, Kunst und Kabarett für widerständiges Überleben und Neubeginn? Welche Traditionen wurden gepflegt, wieder belebt - oder abgewehrt?
Z.B. Hamburg: Britische Militäreinheiten beschlossen, im geräumten KZ Neuengamme Baracken zur Unterbringung von DPs herzurichten – insbesondere für befreite sowjetische Zwangsarbeiter*innen. In einem anderen Teil des Lagers wurden deutsche Kriegsgefangene untergebracht.
Z.B. DP-Camp Bergen-Belsen: in der Britischen Zone in der Nähe des Konzentrationslagers errichtet. Ab 1946 lebten hier überwiegend jüdische DPs aus Polen und anderen osteuropäischen Ländern. Bis zur Auflösung des DP-Camps im Sommer 1950 entfaltete sich ein vielfältiges Kulturleben. Viele der Überlebenden knüpften an altvertraute jüdische Traditionen an - aus Russland, der Ukraine – entwickelten neue Formen. Oft in kritischer Abgrenzung zur „klassischen deutschen“ Musik - die aber auch durch Künstler*innen wie Anita Lasker, Cellistin im Frauenorchester des KZ-Ausschwitz-Birkenau, erklang. Die geschwächte Lasker musste nach der Befreiung das Cello-Spiel wieder erlernen – und war im DP-Camp auch Mitglied des „Katset“-Theaters. Oder die Tänzerin und Choreografin Dolly Kotz, die hier Solo- und Gruppentänze entwickelte, später in Israel in der Jugendbildung arbeitete und ihre Memoiren „Dancing behind the Wire“ veröffentlichte.
Multimedial erinnern wir an diesen internationalen kulturellen Widerstand.
Wort: Wiebke Johannsen; Musik: Melanie Mehring; Bild und Wort: Dr. phil. Birgit Kiupel
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Literatur:
Sophie Fetthauer: Musik und Theater im DP-Camp Bergen-Belsen. Zum Kulturleben der jüdischen Displaced Persons 1945-1950, Neumünster 2012
Dolly Kotz-Friedler: Das Theater hinter dem Stacheldraht. Berlin 1993.
Anita Lasker-Wallfisch: Ihr sollt die Wahrheit erben-die Cellistin von Auschwitz. Erinnerungen, Hamburg 2000.

Fr 25.04.25
19:30 Uhr
Teehaus Große Wallanlagen
Holstenwall 30
20355 Hamburg
Workshop
#WaswillstDutun? für Erwachsene
Friedrich-Ebert-Stiftung , Mönckebergstraße 22, 20095 Hamburg
kostenlos, Anmeldung hier
Ein multimediales Projekt zur Gegenwartsrelevanz von Familiengeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs.
Die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs prägt Menschen überall auf der Welt. Das Projekt #WaswillstDutun? möchte Menschen zur Recherche und Reflektion der eigenen Familiengeschichte sowie dem Austausch über diverse Familiengeschichten ermutigen und sie darin bestärken, sich aktiv an der Gestaltung des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft zu beteiligen. #WaswillstDutun? Setzt auf den Prozess des Sich-Begegnens und des Kennenlernens andere Perspektiven.
Der Dialog über Familiengeschichten während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges kann der Vielfalt der Familiengeschichten und ihre Auswirkungen auf die Folgegenerationen sichtbar machen und verdeutlicht das Kontinuum Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Austausch mit anderen kann helfen, die eigenen Gedanken und Emotionen zu ordnen. Neu Perspektiven kennenzulernen kann es erleichtern, die eigene zu reflektieren.
Voraussetzung für die Teilnahme sind grundlegende Kenntnisse über die eigene Familiengeschichte während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir bei dem Workshop keine psychotherapeutische Unterstützung anbieten können.
- © SHGL / Zeichnung Natyada-Tawonsri

Veranstalter
Sa 26.04.25
10:00 – 15:00 Uhr
Friedrich-Ebert-Stiftung
Mönckebergstraße 22
20095 Hamburg
kostenlos, Anmeldung hier
Ein Rundgang rund um den ehemaligen Flakbunker an der Feldstraße
Spätestens seit der Aufstockung und Begrünung des ehemaligen Flakturms auf dem Heiligengeistfeld ist dieses einzigartige Bauwerk aus der NS-Zeit stark im Fokus der Öffentlichkeit. Während die Einen die Verwandlung zum neuen Wahrzeichen Hamburgs begrüßen, kritisieren die Anderen die Eventisierung dieses Ortes und beklagen den Verlust des Mahnmal-Charakters. Ein angemessener Informations- und Gedenkort im oder auf dem ehemaligen Flakbunker wurde noch nicht realisiert.
Der Rundgang befasst sich mit der Geschichte dieses Gebäudes und seiner gegenwärtigen Nutzung.
Treffpunkt: vor dem Haupteingang des Bunkers

Veranstalter
Rechtspopulismus begegnet uns in verschiedenen Situationen im privaten, politischen, beruflichen, universitären und schulischen Alltag. Häufig fühlen wir uns in diesen Momenten ohnmächtig. In unseren Workshops und Webinaren wollen wir euch ermutigen und gemeinsam Strategien dafür erarbeiten, rechtspopulistischen Aussagen radikal höflich entgegenzutreten. Dafür arbeiten wir mit den Erfahrungen, die ihr mitbringt – und diskutieren gemeinsam mit euch, wie sich unsere Ansätze in eurem Alltag anwenden lassen.
Workshop von HAMM.BUNT, durchgeführt von K5 aus Berlin (https://www.kleinerfuenf.de)
Veranstalter
Diskussion/Gespräch | Film
Über- und Weiterleben // Filmraum und Gespräch
Gedenkstätte Bullenhuser Damm , Bullenhuser Damm 92-94, 20539 Hamburg
kostenlos
Programm:
17:00 Uhr: “Mendel Schainfelds zweite Reise nach Deutschland” von Hans-Dieter Grabe
/ 43 min
19:00 Uhr: „Pizza in Auschwitz“ von Moshe Zimmermann / 64 min
21:00 Uhr: "Nicht verRecken" von Martin Gressmann / 110 min
Pizza in Auschwitz
Der 52-minütige Dokumentarfilm „Pizza in Auschwitz“ von Moshe Zimmermann, dem Sohn von Holocaust-Überlebenden, erzählt in eindringlicher Offenheit von der Reise einer Familie und den qualvollen Erinnerungen eines über 70-jährigen Mannes, der einst in Auschwitz inhaftiert war. Der Film zeigt, dass der Holocaust und die traumatischen Erfahrungen, die damit verbunden sind, nicht nur die direkten Überlebenden beeinflussen, sondern auch deren Nachfahren. Er beleuchtet damit einen intergenerationalen Konflikt. Diese Dokumentation einer beeindruckenden Reise stellt das gewohnte Verständnis von Erinnerungskultur auf den Kopf. Danny Chenoch (74) hat 5 Vernichtungslager überlebt, darunter auch Auschwitz und hat diese Orte, an denen er seine Kindheit verlor, nach Ende des Krieges bereits mehrmals besucht. Nun will er eine solche Reise mit seinen Kindern machen und zum Abschluss eine Nacht in seiner alten Pritsche in Auschwitz verbringen. So begibt sich Danny zusammen mit seinem Sohn und seiner Tochter, die von der Idee nicht allzu begeistert sind, und einem Filmteam auf den Weg nach Auschwitz.


Mendel Schainfelds zweite Reise nach Deutschland
Der Filmemacher Hans-Dieter Grabe fährt Zug mit dem Holocaust-Überlebenden Mendel Schainfeld von Oslo nach München, weil dieser dort zu einer ärztlichen Untersuchung muss, in der Hoffnung, bescheinigt zu kriegen, dass seine Belastungen groß genug sind, um eine höhere Rente zu erhalten – als Ausgleich für die Arbeit, die er wegen der unbewältigten KZ-Zeit unfähig zu leisten ist. Der dreiviertelstündige Film ist ein einzigartiges Dokument: ein poröser Körper, ganz Stimme, in dem eine Schuld mit sich ringt, die doch die Leute empfinden müssten, die in der sonnenbeschienenen Landschaft hinter dem Fenster des Zugabteils leben; dass er sich fast entschuldigt dafür, nicht das Deutschland erlebt zu haben, von dem sein Vater ihm vorgeschwärmt hat; dass er leidet am Umstand, einem Toten im KZ das Brot genommen zu haben oder an der Tatsache, für die Sowjets nach Kriegsende nur ungenau übersetzt haben zu können (der Unterschied zwischen «Kriminal-» und «Geheimpolizei»), trotz all der Geschichten, mit denen sich Deutsche nach 1945 auf ‹Mitläufer› geschminkt haben, und der Bereitschaft der Siegermacht, Schuldige zu identifizieren. Selbst dafür, keinen Hass zu empfinden auf seine Peiniger, entschuldigt sich Schainfeld noch, auch wenn ihm das vielleicht ein Wohlgefühl verschaffen könnte: «Aber ich schaffe es leider nicht.»
Nicht verRecken
Immer weiterlaufen, um mit dem Leben davonzukommen… Anfang 1945 werden überall dort, wo die Front in die Nähe der Konzentrationslager kommt, Gefangene Richtung Westen getrieben. Häftlinge aus den Lagern Sachsenhausen und Ravensbrück müssen bis zu 250 Kilometer marschieren. Anfang Mai werden die Überlebenden der Tortur in Raben Steinfeld bei Schwerin, in Ludwigslust, in Plau am See und noch weiter nördlich von der Roten Armee und der US-Armee befreit.
Über sieben Jahrzehnte später folgt Regisseur Martin Gressmann („Das Gelände“) den Hauptrouten der Todesmärsche durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, an denen heute 200 Gedenktafeln stehen. In seinem Film „Nicht verRecken“ lässt er die letzten, heute hochbetagten Zeugen zu Wort kommen. Einige von ihnen sprechen zum ersten Mal darüber. Sie erinnern sich an ein Grauen, das nicht verschwindet. Wie weit muss man zurückschauen, um zu verstehen, wie stark das Vergangene mit dem Heutigen verknüpft ist?
Trailer: hier
Salon und Filmraum:
Das Gebäude in Rothenburgsort, das 1944/45 als Außenlager des KZ-Neuengamme diente, ist heute in Teilen eine Gedenkstätte, die v.a. an die dort kurz vor Kriegsende von der SS ermordeten 20 jüdischen Kinder und 28 Erwachsenen erinnert. Abgesehen von einer Kita sind weite Flächen des Hauses jedoch seit Jahrzehnten ungenutzt. Für vier Tage aktivieren wir diesen Leerstand als einen Raum zum Reden, Zuhören und Filme schauen – samt einer Ausstellung zum Spannungsfeld „Gedenkorte und Stadtentwicklung“.
Der aktuelle Rechtsruck mit seinen west- und ostdeutschen Ausprägungen verschiebt die gesellschaftlichen Aufmerksamkeitsökonomien in einer Weise, dass ohnehin marginalisierte Gruppen gegeneinander ausgespielt werden. Und das alles geschieht innerhalb des Kontextes neoliberaler Stadtentwicklung, in denen Räume des Austauschs eher weniger als mehr werden und Gedenkorte in erster Linie über Besucher*innenzahlen bewertet und als Tourismusziele geratet werden. Gedenkorte sind erkämpfte Räume. Erkämpft von betroffenen Communities, Initiativen, Angehörigenverbänden und Allys für die “Gesellschaft”, die Allgemeinheit, in langwierigen Prozessen. Die Frage nach der Notwendigkeit und der Ausgestaltung von Erinnerungsorten muss stets am konkreten Ort aktualisiert werden. Die Debatte über eine künftige, darüber hinausgehende Nutzungsform, die Zugänglichkeit und historische Bedeutung des Ortes mit einbezieht, gilt es im Kontakt miteinander zu führen.
Lasst uns gemeinsam darüber nachdenken, wie gemeinwohlorientierte, soziokulturelle und stadtteilbezogene Zukünfte im Spiegel der Vergangenheit projiziert werden können.
Mehr Informationen hier
Veranstalter

Sa 26.04.25
17:00 Uhr
Gedenkstätte Bullenhuser Damm
Bullenhuser Damm 92-94
20539 Hamburg
kostenlos
Lange Nacht der Museen
»Spuren suchen, Wege finden« Musik und Führungen zur Langen Nacht
Gedenkstätte Bullenhuser Damm , Bullenhuser Damm 92-94, 20539 Hamburg
17 Euro, ermäßigt 12 Euro (Jugendliche von 13-17 Jahren 4 Euro)
Zur Langen Nacht der Museen findet im Rosengarten und der Gedenkstätte Bullenhuser Damm in Kooperation mit der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm ein umfangreiches Programm mit Musik, Lesungen und Führungen statt.
Programm auf der Website der Langen Nacht der Museen
Für den Besuch ist ein Ticket der Langen Nacht der Museen notwendig (Eintritt in alle teilnehmenden Museen am Samstag, den 27. April 2025 von 18 bis 1 Uhr)
17 Euro, ermäßigt 12 Euro (Jugendliche von 13-17 Jahren 4 Euro)
Veranstalter
Kooperationspartner
Sa 26.04.25
18:00 Uhr
Gedenkstätte Bullenhuser Damm
Bullenhuser Damm 92-94
20539 Hamburg
17 Euro, ermäßigt 12 Euro (Jugendliche von 13-17 Jahren 4 Euro)
Lange Nacht der Museen
»Stimmen aus dem Widerstand« – Programm zur Langen Nacht
Gedenkort Stadthaus , Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg
17 Euro, ermäßigt 12 Euro (Jugendliche von 13-17 Jahren 4 Euro)
Umfangreiches Programm zur Langen Nacht der Museen mit Rundgängen und Workshops.
18 Uhr Eröffnung der Sonderausstellung „GENERATIONEN. KZ-Überlebende und die, die nach ihnen kommen". Gespräch mit Mark Mühlhaus (Fotos) und Ulrike Jensen (Texte).
23.15 Uhr Treffpunkt: Museum
Programm auf der Website der Langen Nacht der Museen
Für den Besuch ist ein Ticket der Langen Nacht der Museen notwendig.
17 Euro, ermäßigt 12 Euro (Jugendliche von 13-17 Jahren 4 Euro)
Veranstalter
Sa 26.04.25
18:00 Uhr
Gedenkort Stadthaus
Stadthausbrücke 6
20355 Hamburg
17 Euro, ermäßigt 12 Euro (Jugendliche von 13-17 Jahren 4 Euro)
Musik/Konzert | Vortrag/Lesung
Gemeinsam gegen das Vergessen
Grüner Bunker, Feldstraße 66, 20359 Hamburg, ehemaliger Leitstand, Level 0, Dach des Flakturms
Anmeldung hier (bitte die Veranstaltung nennen)
Der Flakturm IV an der Feldstraße ist seit vergangenem Sommer als neues Hamburger Wahrzeichen bekannt. Der begrünte Aufbau mit dem öffentlich zugänglichen Dachgarten zieht Menschen aus aller Welt an.
In dieser Veranstaltung wird der menschenverachtenden Geschichte des Bauwerks im Nationalsozialismus gedacht, das im Zweiten Weltkrieg als Gefechtsturm und Schutzbunker gedient hat. Ruhige Musik auf der Bratsche wechselt sich ab mit vorgetragenen Texten zur Geschichte des Bauwerks, zur Entstehung unter Einsatz von Zwangsarbeit und zu den Opfern von Luftangriffen während des 2. Weltkrieges, nicht nur in Hamburg und Deutschland.
Die Veranstaltung findet im ehemaligen Ersatzleitstand des Flakturms an der Feldstraße statt. Dieser repräsentiert die Gefechtsfunktion des Bunkers und ist auch nach dem grünen Aufbau als authentischer Ort des denkmalgeschützten Bauwerks zu besichtigen. Leider stehen nur wenige Sitzplätze im Leitstand zur Verfügung. Bei großem Interesse wird versucht, die Veranstaltung auch außen zu übertragen.
Durch die ca. 60minütige Veranstaltung führt der Verein Hilldegarden e.V., der den Informations- und Erinnerungsort zur Geschichte des Flakturms in verschiedenen Etappen aufbauen wird.
Musik von: Roswitha Elisabeth Killian (Bratsche)
Roswitha Killian studierte Viola bei Prof. Serge Collot in Paris und Prof. Hirofumi Fukai in Hamburg. Sie ist Bratschistin in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen und hat ausgedehnte Konzerterfahrung in der gesamten Kammermusikliteratur.

Veranstalter
Sa 26.04.25
19:00 Uhr
Grüner Bunker
Feldstraße 66
20359 Hamburg
ehemaliger Leitstand, Level 0, Dach des Flakturms
Anmeldung hier (bitte die Veranstaltung nennen)