Stimmen der Befreiten des NS-Regimes
AKTIVES GEDENKEN ZUM 80. JAHRESTAG
Stimmen der Befreiten des NS-Regimes
Mit einer hamburgweiten Aktion zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom NS-Regime möchten wir die Stimmen von NS-Verfolgten in die Öffentlichkeit tragen und freuen uns über möglichst viel Beteiligung. Denkbar sind Lesungen oder künstlerische Interventionen an unterschiedlichsten öffentlichen Orten, seien es Orte der Verfolgung, Gedenkstätten, ehemaligen Wohnorten, Arbeitsplätzen oder Schulen von Verfolgten und vieles mehr.
Wenn auch Sie mit Ihrer Schulklasse oder einzelnen Schüler:innen den Befreiten eine Stimme geben möchten, unterstützen wir Sie gern und stellen Ihnen Material wie Zeitzeug:innenberichte, Fotos, Zitate etc. zur Verfügung.
Ihre Aktion kann auf der eigens initiierten Website www.80-jahre-befreiung.de sichtbar platziert werden. Die Teilnahme an diesem Projekt trägt nicht nur dazu bei, diese wichtigen Geschichten lebendig zu halten, sondern sie setzt auch ein starkes Zeichen, dass uns die nationalsozialistische Vergangenheit noch heute bewegt und eine Auseinandersetzung mit ihr uns zum Handeln für die Demokratie und gegen Geschichtsrevisionismus auffordert.
Anmeldung unter: info@mahnmal-st-nikolai.de
Infos unter: www.80-jahre-befreiung.de
Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte – In Memoriam Esther Bejarano
2024 hätte Esther Bejarano ihren 100. Geburtstag gefeiert. Im September 2020 gab sie eines ihrer letzten Interviews Schüler*innen im Rahmen des Projektes "Familiengeschichten aus der NS-Zeit" gegeben.
Zum ganzen Interview mit Esther Bejarano geht es hier.
Erinnerungsprojekt Neuer Wall
Workshop ab Klasse 9
DER RAUB
Enteignung und Vertreibung der jüdischen Geschäftsleute am Neuen Wall in Hamburg
Di, 29.04.
10:00–12:30 Uhr
Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg
Der Neue Wall in Hamburg ist vielen bekannt als eine der Straßen mit den luxuriösesten Geschäften, die die Innenstadt zu bieten hat. Menschen aus der ganzen Welt schlendern in ihrer Freizeit an den Schaufenstern entlang und bestaunen das Angebot. Doch was sich hinter der glitzernden Oberfläche des Neuen Walls an Geschichte verbirgt, welche Verbrechen auf dieser Straße vor aller Augen und hinter den Fassaden vor bald 90 Jahren begangen wurden, ist in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.
Bis 1938/39 gab es noch mehr als 40 Geschäfte jüdischer Inhaber – Ende 1939 kein einziges mehr.
In diesem Workshop lernen die Schüler:innen etwas über die unbekannte Geschichte der Straße, ihrer Häuser und den Prozess der Enteignung durch die Nationalsozialisten. Sie kommen in Kontakt mit den persönlichen Geschichten der enteigneten Unternehmer:innen und werden selbst aktiv: Wie sollten die heutigen Eigentümer mit der Geschichte ihres Hauses umgehen?
Wie könnte im öffentlichen Raum an die jüdischen Besitzer, an die Enteignung erinnert werden? Wie kann man Geschichte in dieser Straße erlebbar machen?
Ein Workshop mit Cord Aschenbrenner, Autor des Buches „Der Raub“, Jörg Herrmann, Akademie der Nordkirche, Ruben Herzberg, Schulleiter i.R. und ehem. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und Johanna Jöhnck, LI.
©Jörg Hermann
Anmeldung über das LI: TIS-Nr. 2514X19
Nahostkonflikt: »Das lange Echo des Holocaust«
Link zum Gespräch vom 01.11.2023
Gemeinsam mit Ruben Herzberg, Vorstandsmitglied der Vereinigung und ehemaliger Schulleiter, sowie dem Lehrer Hédi Bouden hat der Verein Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm ein Gespräch aus jüdisch-muslimischer Perspektive aufgezeichnet, das vor allem Lehrer*innen ermutigen soll, das Thema im Unterricht anzusprechen. Der muslimische Lehrer Hédi Bouden und der jüdische ehemalige Schulleiter Ruben Herzberg haben beide Begegnungsprojekte durchgeführt, in denen sich deutsche, israelische und palästinensische Jugendliche begegnet sind. Sie wissen um die Geschichte des Nahost-Konflikts und dem Zusammenhang zur deutschen Geschichte.
Das Gespräch wurde 2024 von der Bundeszentrale für politische Bildung im Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz" als vorbildliches zivilgesellschaftliche Projekte ausgezeichnet, das Demokratie und Toleranz gestaltet und stärkt.
Zeitzeuginnengespräch mit Andra und Tatiana Bucci
Schulveranstaltung ab Klasse 9
Zwei Holocaustüberlebende erzählen
Moderation: Ingo Zamperoni, NDR
Do, 24. April
11.00 Uhr
Thalia-Theater
kostenlos
Als Andra und Tatiana 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden, waren die beiden vier und sechs Jahre alt. Ihr Cousin Sergio war zuerst im selben Kinderblock untergebracht, wurde dann aber ins KZ Neuengamme bei Hamburg geschickt. Er ist eins der zwanzig ermordeten Kinder vom Bullenhuser Damm.
Gemeinsam mit nach dem Krieg geborenen Angehörigen der Kinder vom Bullenhuser Damm, die aus verschiedenen Ländern kommen, sprechen die beiden über ihre Erinnerungen und ihre Wünsche für die Zukunft. Die Veranstaltung wird begleitet von Filmausschnitten über ihre Besuche in Auschwitz und Gedenkbeiträgen von Schülerinnen und Schülern zum 80. Todestag der zwanzig jüdischen Kinder.
Im Anschluß an die Veranstaltung haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen an Andra und Tatiana Bucci zu stellen. Das Gespräch findet auf Italienisch und Deutsch statt.
Eine Veranstaltung der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm
e. V. in Kooperation mit dem Bertini-Preis e.V., dem Istituto Italiano di Cultura Hamburg, dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), dem Hamburger Abendblatt, dem NDR und dem Thalia Theater.
Das Buch "Wie, Mädchen in Auschwitz" ist im Verlag Nagel & Kimche erschienen (Übersetzung: Ulrike Schimming).
Erzählcafé »Familiengeschichten aus der NS-Zeit«
Schulveranstaltung ab Klasse 9
Mi, 30. April
10:00 – 12:00 Uhr
Zentralbibliothek
kostenlos
Anmeldung unter anmeldung@gedenken-hamburg-mitte.de
In diesem Erzählcafé treffen Schülerinnen und Schüler Menschen mit berührenden Familiengeschichten, die einen direkten Bezug zur NS-Zeit haben. Sie kommen aus jüdischen Familien, Familien mit NS-Tätern oder haben Familienmitglieder, die während der NS-Zeit im Widerstand gegen die Nationalsozialisten waren.
Die Kriegsvergangenheit zeigt auch heute noch in vielen Familien Spuren, bis in die 2., 3. und 4. Generation hinein. Die Autorin Sabine Bode („Kriegsenkel") beschreibt dies so: „Es gibt in Deutschland keine Familie, an der der Krieg und die NS-Zeit spurlos vorbeigegangen sind.(...) Es fehlt nicht an Fakten. Mag sein. Was aber sicher fehlt, ist ein Verständnis für die Auswirkungen dieser Vergangenheit. Was bedeutet diese Erbschaft für unsere persönliche Identität, für unsere Familien-identität und letztlich auch für unsere gesellschaftliche Identität?"
In kleinen Gruppen können Gespräche geführt und von den Schülerinnen und Schülern Fragen gestellt werden an:
Maria Borstelmann, Barbara Brix, Bernhard Esser, Ulrich Gantz, Ruben Herzberg, Andrea Madadi, Anja-Susann Schröder und Norma van der Walde
Erinnerungen und Familiengeschichten im persönlichen Gespräch erfahren.
Zum Interviewprojekt „Familiengeschichten aus der NS-Zeit"
Graffiti-Workshop zum Thema Erinnerung
Sichtbares Gedenken im Alltag schaffen.
Workshop ab Klasse 5
Die Woche des Gedenkens bietet einer Schule oder einer Jugendeinrichtung die Möglichkeit, dass Kinder und Jugendliche sich in einem Graffiti-Workshop mit dem Thema Erinnerung im Bezug auf die NS-Zeit auseinandersetzen.
Mit einem professionellen Sprayer werden alle Grundkenntnisse gelernt und an einem lokalen Beispiel der Erinnerungskultur ein Motiv ausgewählt. Für den Graffiti-Workshop muss eine Außenfläche zur Verfügung gestellt werden, an der zukünftig dauerhaft erinnert wird und die auch als Ort für Gedenktage genutzt werden kann.
Erinnern mit Games
Workshop ab Klasse 7
Mo, 28. April – Mi, 30. April
10 - 13 Uhr
Gedenkstätte Bullenhuser Damm
kostenlos
Anmeldung unter: iris.groschek@gedenkstaetten.hamburg.de
Wie können wir uns an Ereignisse erinnern, die wir nicht erlebt haben? Was hat Geschichte mit mir zu tun? Diesen Fragen geht das Digital Remembrance Game „Erinnern. Die Kinder vom Bullenhuser Damm“ nach. Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird Geschichte und die Bedeutung von Erinnerung mittels eines Games vermittelt, ohne sie durch immersive Spieleffekte zu überwältigen.
Nach dem Spiel gehen wir auf einen Rundgang in der Gedenkstätte und sprechen über die Verbindungen zwischen dem Spielgeschehen und dem realen Ort.
Die Gedenkstätte erinnert an 20 jüdische Kinder und mindestens 28 Erwachsene, die am 20. April 1945 im Keller des leerstehenden Schulgebäudes am Bullenhuser Damm, von der SS ermordet wurden. In dem ehemaligen Schulgebäude befindet sich heute die Gedenkstätte. Vor ihrer Ermordung wurden die Kinder zu pseudomedizinischen Versuchen im KZ Neuengamme missbraucht.
Eine Veranstaltung der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.
Zeitzeugenbörse Hamburg
Heute von gestern für morgen lernen
Die Zeitzeug:innen des Seniorenbüro Hamburg e.V. sind im Alter zwischen 60 und 100 Jahren. Sie geben ihre persönlichen Erfahrungen weiter und stellen sich den kritischen Fragen der jüngeren Generation. Sie machen »Geschichte von unten« erlebbar, damit heute von gestern für morgen gelernt werden kann.
Noch können einige aus ihrem Leben und Erleben aus der Zeit des Nationalsozialismus und über den Einfluss von Diktatur und Staatsgewalt auf das alltägliche Leben erzählen. Aber auch über die Zeit nach 1945: über das geteilte Deutschland, gesellschaftliche Veränderungen oder die technische Entwicklung. Sie berichten von eigenen Erlebnissen und lassen dadurch Geschichte lebendig werden.
Die Zeitzeug:innen kommen auf Anfrage in die Schulen.
Anfragen unter:
Videos des Schulprojekts »Familiengeschichten aus der NS-Zeit« zur Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte
Bewegende Interviews von Hamburger Schüler:innen mit der Zeitzeugin Esther Bejarano und Angehörigen der 2., 3. und 4. Generation.
Persönliche Familiengeschichten berühren – diese Erfahrung haben auch die SchülerInnen der Klosterschule und der Theatergruppe des Helmut-Schmidt-Gymnasiums im Rahmen der Woche des Gedenkens 2020 gemacht. Selbst in der 4. Generation können uns die Auswirkungen der eigenen Familiengeschichten beschäftigen. Eine Interviewreihe mit Gesprächspartner:innen aus jüdischen Familien, Familien im Widerstand und Familien von NS-Tätern.
ARBEITSBLATT ab Klasse 9 für den Unterricht
Zu den InterviewsZivilcourage leben
Workshop ab Klasse 5
ZIVILCOURAGE LEBEN
Ressourcen für ein friedliches Miteinander
Di, 07.05.
10:00–11:30 Uhr
Zentralbibliothek
In einer Welt, die oft von Unrecht und Ungerechtigkeit geprägt ist, ist Zivilcourage wichtiger denn je! Und dennoch geschehen immer wieder Situationen, in denen wir uns fragen: Wie konnte das passieren und warum hat niemand eingegriffen? Zusammen schauen wir: In welchen Situationen ist Zivilcourage gefordert? Wann würde ich persönlich eingreifen? Aber warum ist es auch manchmal schwer, in der akuten Situation das Richtige zu machen?
Wir wollen Handlungsoptionen für brenzlige Situationen erarbeiten und Schritte einüben, wie Zivilcourage geleistet werden kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Die Schüler:innen sollen ermutigt werden und Instrumente an die Hand bekommen, einzustehen für das, was sie für richtig und wichtig halten. Denn es braucht eine aktive Zivilgesellschaft, damit ein respektvolles, demokratisches Miteinander Wirklichkeit werden kann.
Anmeldung unter: anmeldung@gedenken-hamburg-mitte.de
Miteinander reden im interreligiösen Dialog
Workshop ab Klasse 5
MITEINANDER REDEN IM INTERRELIGIÖSEN DIALOG!
Gemeinsam für eine starke Stimme
Di, 06.05.
10:00–11:30 Uhr
Zentralbibliothek
Erlebt ein interreligiöses Duo auf der Bühne und taucht ein in spannende Perspektiven zu Religion und Religiosität. Gemeinsam reflektieren wir euren eigenen Bezug zu Glaube und Spiritualität, diskutieren die Funktionen von Religion und entdecken, welche Ressourcen sie für das Miteinander bieten kann.
Die Veranstaltung ist ein Einblick in das Projekt „Miteinander reden…“ des Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V. (ikm). Gespräche über Religion und Religiosität oder aktuelle Ereignisse wie den Nahostkonflikt finden oft auf dem Pausenhof oder zwischen Tür und Angel statt – und verlaufen dabei häufig ungeordnet und konfliktbehaftet.
„Miteinander reden…“ schafft spielerisch methodische Anlässe und einen moderierten Raum, in dem Schüler:innen lernen, konstruktiv und empathisch über kontroverse Themen zu sprechen. Durch ein interreligiöses Moderator:innen-Duo wird Interreligiosität erlebbar gemacht. Schüler:innen treten in den direkten Dialog miteinander und mit den Moderator:innen. Sie bieten Raum für interreligiöse Begegnungen, in denen persönliche Geschichten und Erfahrungen geteilt und Fragen offen gestellt werden können.
Anmeldung unter: anmeldung@gedenken-hamburg-mitte.de
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