Vergangene Veranstaltungen
Einführung: Thomas Tode
Concentration Camp Ebensee, Austria (Archivtitel, AT/US 1945, 10′, OF, Edward Urban, John O'Brian, stumm, digital) beginnt in der idyllischen Seenlandschaft Bad Ischl. Im KZ: Befreite, abgemagert bis auf die Knochen, von GIs gestützt, gefilmt am Tag der Kapitulation. An demselben Tag gibt General Eisenhower Deutschland Erwache! (DE [West] 1945, 23′, DF, U.S. Army Signal Corps, OV) in Auftrag, um ihn allen deutschen Kriegsgefangenen zur Umerziehung zu zeigen: schonungslose Ansprache und illusionsloser Kommentar. Die Todesmühlen (DE/US 1945, 22′, DF) stellen Hanuš Burger und Billy Wilder explizit für die Umerziehung aller Deutschen her. Die Bevölkerung von Weimar wird im Sommer 1945 von GIs in das nahegelegene KZ Buchenwald geführt und der Film überblendet ihre Gesten der Abscheu auf Bilder derselben jubelnden Bevölkerung in NS-Aufmärschen. Wer von uns ist bereit, ein Kreuz zu nehmen?
Veranstalter
Einführung: Thomas Tode
Majdanek – Cmentarzysko Europy / Majdanek – Friedhof Europas (PL/SU 1945, 16′, DF, Aleksander Ford u. a.) zeigt, wie am 23.7.1944 Sowjettruppen Überlebende im Vernichtungslager Majdanek befreien und erstmals eine funktionstüchtige Gaskammer und Verbrennungsöfen vorfinden. Aussagen der Täter und Opfer werden aber nur paraphrasiert und im Westen als Gräuel-Propaganda der Sowjets abgetan. Am 17.1.1945 ein weiteres Lager. Oswenzim / Auschwitz (SU 1945, 23′, DF, Jelisaweta Swilowa) begegnet den Überlebenden mit Respekt und Würde, stellt sie in neuer Zivilkleidung, individualisiert mit Namen und Beruf vor. Todeslager Sachsenhausen (DE [SBZ]/SU 1946, 37′, OV, 35mm, Richard Brandt), von Deutschen produziert und ohne Gegenstück im Westen, erwähnt erstmals auch Deutsche unter den Opfergruppen: Widerstandskämpfer, der Gründungsmythos der künftigen DDR.
Veranstalter
Internationale Veranstaltung mit Überlebenden und Angehörigen ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme aus aller Welt. Die Veranstaltung beginnt mit einer Gedenkfeier im ehemaligen Klinkerwerk und wird mit einer Kranzniederlegung am Internationalen Mahnmal fortgesetzt.
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Veranstalter
Führung
„Verloren und vergessen – wie die Speicherstadt vor dem Krieg war“
Speicherstadtmuseum, Am Sandtorkai 36, 20457 Hamburg
Museumsführung mit Rundgang in der Speicherstadt
2015 wurde die Speicherstadt zum UNESCO-Welterbe ernannt. Doch wer hier ein intaktes Ensemble aus der Kaiserzeit erwartet, wird enttäuscht. Vielmehr gibt es Narben und Brüche, denn 1945 waren 50 Prozent der Lagerflächen aufgrund der Kriegsschäden nicht mehr benutzbar. Nach einer Einführung in der Sonderausstellung "Verloren und vergessen" zeigt der Rundgang die Zerstörungsgrade der Speicherblöcke auf und verdeutlicht die Wiederaufbaukonzepte.

Sa 03.05.25
16:00 – 17:30 Uhr
Speicherstadtmuseum
Am Sandtorkai 36
20457 Hamburg
Ausstellung
Ausstellung „Ach schau an, und wer küsst mir?“ Der kurze Lebensweg der Marion Baruch
Fritz-Schumacher-Kapelle auf dem Alten Friedhof Finkenwerder, Norderkirchenweg 73, 21129 Hamburg
kostenlos
Marion Baruch schenkte ihrer älteren Schwester Helga 1936 zur Hochzeit ein Buch mit eigenen Zeichnungen. Darin skizzierte sie die Liebesbeziehung ihrer Schwester zu Bernhard Arna sowie das Leben der jüdischen Familie Baruch im Hamburger Grindelviertel in den 1920er- und 1930er-Jahren. Marion war eine talentierte Zeichnerin und entwarf auch Filmplakate für den Jüdischen Kulturbund in Hamburg. Sie, ihr Bruder und ihr Vater wurden von deutschen Faschisten ermordet. Helga und Bernhard Arna, dagegen, konnten nach Palästina auswandern. Sie bauten sich ein neues Leben auf und bekamen sechs Kinder.
Marions Buch überdauerte die Zeiten in Israel. Dank Helgas Enkel, Lior Oren, können Marions Zeichnungen in der Woche des Gedenkens präsentiert werden. Er lebt seit 2012 in Hamburg und entdeckte Stück für Stück hier die Geschichte seiner Familie.
Marions Bruder Rolf schrieb die Texte zu den Zeichnungen, die die Finkenwerder Geschichtswerkstatt im Rahmen der Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte in der Fritz-Schumacher-Kapelle zeigt.
Öffnungszeiten jeweils dienstags 16-19 Uhr und sonntags 15-18 Uhr in der Fritz-Schumacher-Kapelle auf dem Alten Friedhof Finkenwerder, weitere Öffnungen bei Bedarf: 040 7427992
Eine Ausstellung der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel zu Gast in der Finkenwerder Geschichtswerkstatt.
Veranstalter

Fr 02.05.25
17:00 Uhr
Fritz-Schumacher-Kapelle auf dem Alten Friedhof Finkenwerder
Norderkirchenweg 73
21129 Hamburg
kostenlos
Film
Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte
Metropolis Kino , Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg
DE 2009, Michael Haneke, 144 Min
Seltsame Unglücksfälle ereignen sich in einem kleinen Dorf im Norden Deutschlands in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, bei denen es sich scheinbar um rituelle Bestrafungen handelt. Wer ist dafür verantwortlich?
Schauspieler:innen: Christian Friedel, Ernst Jacobi, Leone Benesch, Susanne Lothar
01.05.2025: 17:00
05.05.2025: 19:15
Veranstalter
Do 01.05.25
17:00 Uhr
Metropolis Kino
Kleine Theaterstraße 10
20354 Hamburg
Workshop
WER WAR DR. LEVY
Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen Honigfabrik, Industriestr. 125–131, 21107 Hamburg
kostenlos, Anmeldung hier
Zwei Erinnerungs-Workshops
Im Rahmen der jährlichen Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte bietet die Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg zwei Kreativ-Workshops an. Grundlage der Workshops sind unsere ersten Forschungsergebnisse des im letzten Jahr gestarteten Projektes für digitale und analoge Erinnerungsorte zu NS - Verfolgten. Dazu gehören Lebensläufe von Menschen, die in Wilhelmsburg für eine demokratische, offene Gesellschaft eintraten und die sich darüber hinaus für soziale Belange in ihrem Umfeld engagierten und dafür einen hohen Preis zahlen mussten. Einer von ihnen war Dr. Arthur Levy. Eine Frage kam bei unseren Recherchen immer wieder auf: Wie erzählt man die Biographie eines Menschen von dem es nur eine Akte oder kaum historische Fotos gibt?
In zwei Workshops machen wir uns anhand von Fragmenten aus dem Leben von Dr. Levy auf Spurensuche unserer eigenen Geschichte.
Zeichnend erinnern:
In diesem Workshop werden wir selber kreativ: Mit Stift oder Pinsel, mit Schere oder Collage gestalten wir eigene Bilder. Was bleibt eigentlich von uns als Mensch übrig, wenn wir unser eigenes Leben nur anhand von Akten nacherzählen müssten? Und wie sah Wilhelmsburg wohl vor 80 oder 90 Jahren aus? Dabei kann alles entstehen: Von der einfachen Strichmännchenzeichnung bis zur ausgearbeiteten Zeichnung, ein kleiner Comicstrip, eine wilde Fotocollage... der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und es geht uns mehr als um den kreativen und reflexiven Prozess als das tatsächliche Endprodukt. Der Workshop wird von der Illustratorin Sarah Gorf-Roloff (Studio Ranokel) geleitet. Er richtet sich an alle Interessierten, egal wie „gut“ sie zeichnen können oder nicht! Material wird gestellt, darf aber gerne auch nach eigenen Interessen mitgebracht werden.
Beispielillustration Sarah Gorf Roloff
Schreibend erinnern:
"Das Kind auf dem Foto könnte ich sein". In dem Workshop probieren wir das kreative Schreiben mithilfe von Übungen aus, um die erste Hürde zu überwinden, mit dem Schreiben anzufangen. Jeder und jede wählt ein historisches Foto aus dem Archiv der Geschichtswerkstatt aus. Wir versetzen uns in eine der abgebildeten oder fotografierenden Personen und greifen dabei auf eine eigene biographische Erinnerung zurück. So stellen wir einen Dialog mit einem Foto her, das vor ca. 100 Jahren hier in Wilhelmsburg aufgenommen wurde. Ziel des Workshops ist es, eine persönliche Erfahrung mit kreativem Schreiben zu machen und einen kurzen literarischen Text zu Papier zu bringen. Es sind keine Vorkenntnisse nötig - nur der Wunsch, schreibend eine eigene Erinnerung oder Lebenssituation zu reflektieren. Es ist möglich, in einer anderen Sprache zu schreiben oder Sprachen zu mischen, wenn Deutsch zur Kommunikation verstanden und gesprochen wird. Corinna Popp ist Literaturübersetzerin und beschäftigt sich mit dem Schreiben als Erinnerungsarbeit.
©Geschichtserkstatt Wilhelmsburg, Klassenfoto Ernst Levy

Do 01.05.25
14:00 – 18:00 Uhr
Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen Honigfabrik
Industriestr. 125–131
21107 Hamburg
kostenlos, Anmeldung hier
Stimmen zur Befreiung
Kontakt: E-Mail oder +49 (0)40 468 98 040
Vor knapp 80 Jahren, am 8. Mai 1945 endete in Europa der Zweite Weltkrieg – ein Tag der Befreiung insbesondere für die Verfolgten des nationalsozialistischen Regimes. Anlässlich dieses Datums möchten die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen sowie das Mahnmal St. Nikolai mit einer hamburgweiten Aktion die Stimmen derer in die Öffentlichkeit tragen, die vom NS-Regime verfolgt wurden.
Damit diese Stimmen der Befreiten eine möglichst öffentlichkeitswirksame Verbreitung finden, freuen wir uns über eine vielfältige Beteiligung. Alle zivilgesellschaftlichen Akteur:innen (Vereine, Schulen, Kirchengemeinden, Initiativen, Jugend- und Kulturhäuser, Freundeskreise, etc.) sind aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Datum, Ort und Veranstaltungsform sind frei wählbar. Denkbar sind Lesungen oder künstlerische Interventionen an unterschiedlichsten öffentlichen Orten, sei es Orten der Verfolgung, Gedenkstätten, ehemaligen Wohnorten, Arbeitsplätzen oder Schulen von Verfolgten und vieles mehr.
Ihre Aktion kann auf dieser Website sichtbar platziert werden. Ihre Teilnahme an diesem Projekt trägt nicht nur dazu bei, diese wichtigen Geschichten lebendig zu halten, sondern sie setzt auch ein starkes Zeichen, dass uns die nationalsozialistische Vergangenheit noch heute bewegt und eine Auseinandersetzung mit ihr uns zum Handeln für die Demokratie und gegen Geschichtsrevisionismus auffordert.
Wir freuen uns sehr, wenn Sie Teil dieser Kampagne werden und uns damit unterstützen, die Stimmen der Befreiten in die Öffentlichkeit zu tragen. Für weitere Informationen, Eintragung einer Veranstaltung auf der Webseite sowie bei Interesse zum Erhalt eines Materialpakets mit Zeitzeug*innenberichte, Fotos, Zitaten etc. wenden Sie sich gern an die Kolleg*innen des Mahnmals St. Nikolai. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!
Veranstalter