Infothek
Das Stadtteilarchiv Hamm wurde 1987 gegründet und hat über die Jahre ca. 30.000 historische Fotografien aus dem Stadtteil zusammengetragen – darunter auch zahlreiche Bilder von Privatpersonen. So gelangten im Jahr 2000 auch die Fotografien von Manfred Rendsburg und seiner Familie ins Archiv: Manfred Rendsburg war auf die Ausstellung „Juden in Hamburg“ aufmerksam geworden und ist mit den Mitarbeitenden ins Gespräch gekommen. Anschließend luden sie ihn zu einem Interview ein. Stephanie Kanne gibt einen kurzen Einblick in die Lebensgeschichte der in Hamm ansässigen Familie.
»Die ›Identitären‹ sind […] vor allen Dingen ein mediales Phänomen und eine gar nicht so schwer zu durchschauende PR-Nummer. Allerdings eine, die deutlich an Relevanz gewonnen hat – weil Journalisten so aufgeregt darüber berichten.« Das sagte der Journalist Daniel Erk über das Phänomen der ›Identitären Bewegung‹ in der Hochphase der Medienaufmerksamkeit (2016–2018). Doch wie gelang es den rechtsextremen Aktivist:innen, dass die Medien an ihren Erfolg mitgeschrieben haben?
Marie Rodewald ist Doktorandin an der Universität Hamburg und forscht zu Präsentation und Inszenierung von Geschlecht auf den social media Kanälen der ›Identitären Bewegung‹. In ihrem Vortrag beschäftigt sie sich mit ebendieser Frage: Warum haben die Medien so aufgeregt berichtet? Welche »Trigger« wussten die Identitären zu bedienen, damit sie in den Fokus des medialen Interesses gelangen? Einen Fokus legt sie in ihrem Vortrag dabei auf die Praxen des Aufmerksamkeitsmanagements, die ikonischen Fotografien und emotionale sowie professionalisierte (PR-)Kampagnen. Anhand von Werbe- und Imagebildern wird gezeigt, wie Atmosphären auf Instagram kreiert werden kann und was »Gender« damit zu tun hat.
Zahlreiche Projekte, an denen Student:innen, Nachwuchs-Wissenschaftler:innen und junge Engagierte aus der Erinnerungskultur aktuell arbeiten, beschäftigen sich mit den Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die Akteur:innen tragen damit aktiv zu einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft bei. In dieser Reihe soll ihnen und ihren Projekten, Vorhaben und Forschungen eine Plattform gegeben werden, um sie einer breiteren Öffentlichkeit – auch abseits der Universitäten und Fachbereiche – zugänglich zu machen.
In den Straßen St. Paulis erinnern zahlreiche Gedenktafeln und Stolpersteine an den Terror zur Zeit des Nationalsozialismus. Ebenso präsent ist aber auch das Spektrum der Gegenwehr.
Das Modellprojekt Prisma will mit Methoden der Medienpädagogik und der politischen Bildungsarbeit webbasierte Zugänge und Ansprachemöglichkeiten im Feld der Neuen Rechte entwickeln und erproben. Ziel ist das Anstoßen eines ideologischen Distanzierungsprozesses von Symphatisant*innen und Akteur*innen, die sich selbst alsneurechtsbezeichnen oder die durch ihr Verhalten eine Affinität zurNeuen Rechtendeutlich werden lassen. Schaut gerne vorbei https://prisma.online
Wie lecker ist koscher? Wie gemütlich ist der Schabbat? In sechs Folgen gibt der neue Podcast »Jüdisch in Hamburg – Inspirationen und Insights« Einblicke in interessante Aspekte jüdischer Kultur in der Hansestadt. Im Interview: Menschen, die etwas bewegen wollen.
Der Podcast ist ein Beitrag der Bildungsstätte Israelitische Töchterschule (Hamburger Volkshochschule) zum Jubiläumsjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«.
Nach einem Brandanschlag auf ihre Flüchtlingsunterkunft in der Hamburger Halskestraße am 22. August 1980 starben zwei junge Männer aus Vietnam, Nguyễn Ngọc Châu (22) und Đỗ Anh Lân (18). Der Fall gilt als der erste rassistische Mord der BRD, die drei Attentäter um Manfred Roeder als Vorgänger des NSU. Zum 40. Jahrestag rekonstruieren Minh Thu Tran und Vanessa Vu den Anschlag anhand von Gerichtsakten, alten Zeitungsberichten und Gesprächen mit Zeitzeug:innen. Unter anderem besuchten sie die Mutter eines der Opfer, Đỗ Mùi, die Überlebenden Thị Kim Thoa und Thời Trọng Ngũ, sowie die damaligen Paten der beiden Männer, Gisela und Heribert von Goldammer. Was ist damals geschehen, wie haben die Geschehnisse die Angehörigen und Überlebenden verändert und wie geht es weiter?
Der BERTINI-Preis wird an junge Menschen verliehen, die sich für ein solidarisches Zusammenleben in Hamburg engagieren. Er unterstützt Projekte, die gegen die Ausgrenzung von Menschen in dieser Stadt eintreten. Er fördert Vorhaben, die Erinnerungsarbeit leisten und die Spuren vergangener Unmenschlichkeit in der Gegenwart sichtbar machen. Er würdigt junge Menschen, die ungeachtet der persönlichen Folgen couragiert eingegriffen haben, um Unrecht, Ausgrenzung und Gewalt von Menschen gegen Menschen in Hamburg zu verhindern.
Im Jahr 2020 zählte das Schulprojekt der Woche des Gedenkens »Familiengeschichten aus der NS-Zeit« zu den Preisträger:innen.
Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Seit einigen Jahren bemühen sich die Geschichtswerkstatt Horn, Einzelpersonen, die Wichern-Schule, die Gesamtschule Horn und die Baugenossenschaft freier Gewerkschafter, auch in Horn an die Opfer der nationalsozialistisches Verfolgung durch Stolpersteine zu erinnern. In Horn sind zur Zeit 33 Stolpersteine verlegt, die auf der Website der Geschichtswerkstatt Horn aufgelistet werden. Per Klick auf »Biografie« erfahren Sie mehr über die Lebensgeschichte der Personen.
Prof. Dr. Detlef Garbe, Direktor Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen, nahm für die Zentrale Veranstaltung der Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte am 08. November 2020 seinen Vortrag »Kriegsende und Befreiung vor 75 Jahren – Wegmarken der Erinnerung in Hamburgs Mitte« auf. Hier finden Sie das Textdokument zu dem Vortrag.
Eine ruhige Straße in Hamburg-Wilhelmsburg. Ein paar Passanten in Eile, alte Leute auf der Bank ins Gespräch vertieft. Am Rand des neuen Spielplatzes auf dem Kirchengrundstück steht ein Stein: ein fast vergessenes Kriegerdenkmal.
mehr erfahrenWeitere Seiten: