Gedenkort Stadthaus

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke/Neuer Wall war bis Juli 1943 Sitz des Hamburger Polizeipräsidiums. Viele Hundert Mitarbeiter*innen waren für die Geheime Staatspolizei (Gestapo) und die Kriminalpolizei an diesem Ort tätig. Hier wurde die Verfolgung von politischen Gegner*innen, Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti, Romnja und Roma sowie weiteren Gruppen organisiert. Das Stadthaus war damit eine Zentrale des Terrors und der Gewalt, deren Bedeutung weit über Norddeutschland hinausging. Seit 2009 ist hier ein Lernort eingerichtet. Ende Januar 2020 wurde die Dauerausstellung »Das Stadthaus im Nationalsozialismus. Eine Zentrale des Terrors« fertiggestellt. Auf dem Arkadengang über dem Bleichenfleet informiert eine Ausstellung über die Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudeensembles der heutigen Stadthöfe. Außerdem ist der »Seufzergang« öffentlich zugänglich. Dieser Gang über das Bleichenfleet wurde genutzt, um – von der Öffentlichkeit abgeschirmt – Gefangene von den Arrestzellen zu den Vernehmungszimmern zu bringen. Dort können an einer Hörstation Berichte ehemaliger Gefangener über die Verhörsituation und die erlittenen Misshandlungen im Stadthaus abgerufen werden.