Preis

Auszeichnung der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte für Zivilgesellschaftliches Engagement 

In Memoriam Esther Bejarano

Preisträgerin und Preisträger "Verantwortung – damals und heute" 2025 

Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hat am 28. April 2025 im Centralkomitee in Gedenken an Esther Bejarano zum vierten Mal den Preis "Verantwortung - damals und heute" vergeben, um herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement im Sinne von Esther Bejarano sichtbar zu machen, zu ehren und zu fördern. Der Preis zeichnet Vereine, Initiativen oder Einzelpersonen aus, die sich ehrenamtlich für die Hamburger Erinnerungskultur und Gedenkarbeit engagieren oder sich für Demokratieförderung, Toleranz und  Mitmenschlichkeit in der Gesellschaft einsetzen.

Mit dem Hauptpreis "Verantwortung – damals und heute" 2025 zeichnete die Jury das jahrzehntelange Engagement von Barbara Hüsing aus. Seit mehr als 45 Jahren engagiert sie sich für die Erinnerungsarbeit: Sie ist Gründungsmitglied der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm, die 1979 die erste große Gedenkfeier für die 20 jüdischen Kinder organisierte und 1980 die Gedenkstätte errichtete. Als Nebenklägerin vertrat die Rechtsanwältin in den 1980er Jahren die Angehörigen der ermordeten Kinder gegen Arnold Strippel, einem der Täter am Bullenhuser Damm, im Ermittlungsverfahren und vor dem Landgericht Hamburg. Auch wenn die Strafverfolgung scheiterte, dieser Kampf lenkte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Unzulänglichkeiten bei der justiziellen Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Barbara Hüsing ist bis heute mit den Angehörigen der ermordeten Kinder in vielen verschiedenen Ländern in Kontakt.

Die Laudatio hielt Joram Bejarano, der Hauptpreis ist dotiert mit 2.000 Euro.

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Die drei Förderpreise "Verantwortung – damals und heute" 2025 (jeweils dotiert mit 500 Euro) werden verliehen an:

  • Die Zeitzeugenbörse des Seniorenbüro Hamburg, deren Mitglieder ihre persönlichen Erfahrungen aus der Vergangenheit, auch aus dem Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit, an Schulen weitergeben. DieZeitzeuginnen und Zeitzeugen sind zwischen 80 und 95 Jahre alt und möchten jungen Menschen Demokratieverständnis anhand eigenen Erlebens nahebringen.
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  • Das Romplay Theater Ensemble, bei dem junge Roma zwischen 14 und 21 Jahren Performances und Theaterstücke erarbeiten, die sich mit der strukturellen Diskriminierung von Roma in Deutschland auseinandersetzen. Sie thematisieren eigene Erfahrungen von Ausgrenzung, erheben mit den Performances ihre eigene Stimme und erträumen eine gerechtere Welt.
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  • die Initiative Gedenkort Kinderkrankenhaus Rothenburgsort, die in einem jahrzehntelangen Prozess um die Realisierung eines Gedenkortes für die im ehemaligen Kinderkrankenhaus Rothenburgsort zu Tode gekommenen Kinder fast 20 Jahr lang gekämpft haben: von den ersten Recherchen durch Hildegard Thevs im Jahr 2005 bis zu seiner feierlichen Einweihung im September 2024.
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Der Jury des Preises "Verantwortung – damals und heute" 2025:

    • Heidburg Behling, Freundeskreis der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
    • Christoph Behrens, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, Bertini-Preis
    • Joram Bejarano
    • Dr. Detlef Garbe, ehemaliger Vorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten
    • Dr. Dr. Rainer Hering, Historiker und Archivar
    • Carina Oestreich, Vorsitzende der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte
    • Özlem Nas, Islamisches Wissenschafts- und Bildungsinstitut e.V.,Stellvertretende Vorsitzende und Beauftragte gegen Antimuslimischen Rassismus der SCHURA Hamburg
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Die Preisverleihung wird musikalisch begleitet von dem Singer/Songwriter Marlo Grosshardt.