Junge Aspekte: Nina Aichberger spricht über Besucher:innen-Graffiti an Gedenkorten

Graffiti sind Inschriften, die Privatpersonen ohne Genehmigung und meist anonym an öffentlichen Orten hinterlassen. Das Anbringen dieser Inschriften in Gedenkstätten ist verboten. Dennoch verewigen sich Menschen hier, möchten sich nachhaltig und öffentlich zu etwas äußern. Ein weiteres Anbringen von Graffiti am historischen Gemäuer soll vermieden werden. Die, die bereits existieren, sind jedoch Teil der Geschichte der Gedenkstätte geworden und können Hinweise dazu geben, was die Besucher:innen beschäftigt.

Nina Aichberger ist Mitgründerin des Kollektivs »ungefragt«, das sich kulturwissenschaftlich und künstlerisch mit Besucher:innen-Inschriften an historischen Orten – insbesondere der KZ-Gedenkstätte Mauthausen – beschäftigt (https://www.un-gefragt.com/). In ihrem Vortrag spricht sie über einige der Botschaften und wie sie kontextualisiert werden können. Während manche Inschriften Ausdruck aktiven Gedenkens sind, bezeugen andere schlicht ein »Ich war hier«, wiederum andere enthalten politische oder religiöse Botschaften. Was sagen sie uns über den Ort und über die Menschen die diesen besuchen?

Zahlreiche Projekte, an denen Student:innen, Nachwuchs-Wissenschaftler:innen und junge Engagierte aus der Erinnerungskultur aktuell arbeiten, beschäftigen sich mit den Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die Akteur:innen tragen damit aktiv zu einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft bei. In dieser Reihe soll ihnen und ihren Projekten, Vorhaben und Forschungen eine Plattform gegeben werden, um sie einer breiteren Öffentlichkeit – auch abseits der Universitäten und Fachbereiche – zugänglich zu machen.